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Einleitung

Gesundheit bedeutet nicht einfach die Abwesenheit von Krankheit, sondern ist ein dynamischer Prozess, der durch viele miteinander verknüpfte Faktoren beeinflusst wird. Diese Einflussfaktoren reichen von genetischen Voraussetzungen über individuelle Lebensgewohnheiten und soziale Rahmenbedingungen bis hin zu Arbeits-und Umweltfaktoren (Braveman & Gottlieb, 2014). Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Aspekte. Gemeinsam ist diesen Faktoren, dass der Großteil von ihnen systemisch auf den Menschen wirkt, d.h. sie in komplexer Wechselwirkung zueinander und zum Menschen stehen.

Vor diesem Hintergrund erscheint es plausibel, dass sich Angehörige von Gesundheitsberufen, wie etwa Studierende der Physiotherapie, mit systemischem Denken auseinandersetzen und entsprechende Kompetenzen entwickeln sollten. So ist in der physiotherapeutischen Praxis neben dem Verstehen der Pathologie des*der Patient*in das Verständnis sowie die Analyse der individuellen Lebensumstände ebenso von großer Bedeutung.

Therapeutische Entscheidungen sollten demnach nicht isoliert, sondern im Kontext vielfältiger Einflussfaktoren wie unter anderem der Einstellung, Erwartung, Motivation oder psychosozialer Faktoren getroffen werden. Das Verstehen dieser Zusammenhänge fördert das fundierte Erkennen eines gesundheitlichen Problems sowie einen optimalen Therapieverlauf (Hage et al., 2023). In Systemen zu denken hat aber noch weitere Dimensionen. Beispielsweise konnten Mizdrak et al. (2019) nachweisen, dass eine Reduktion des Autoverkehrs und eine Förderung aktiver Mobilität, darunter Gehen oder Radfahren, nicht nur die körperliche und psychische Gesundheit der Bevölkerung verbessert, sondern Treibhausgasemissionen senkt und einem Staat damit langfristig Kosten spart. Systemisches Denken scheint also auf vielen Ebenen lohnend: es hilft ein ganzheitliches Verständnis von Gesundheit zu entwickeln und legt den Grundstein für eine auf vielen Ebenen nachhaltige Berufspraxis.

Zielsetzung

Aus diesem Grund ist das Ziel des Projekts ein didaktisches Spiel zu entwickeln, das Studierende eines Bachelorstudiengangs Physiotherapie in der Anwendung systemischen Denkens fördert. Nach Entwicklung eines Konzepts und Prototyps soll das Spiel außerdem auf der Projektvernissage der USTP im WS 2025/2026 präsentiert werden.

Methodik

Das Projekt beginnt mit einer fundierten Literaturrecherche zum Thema „Förderung systematischen Denkens“, um eine theoretische Grundlage für die Spielentwicklung zu schaffen. Darauf aufbauend erfolgt eine Analyse des Spielkonzepts hinsichtlich Aufbaus, Gestaltung und praktischer Umsetzbarkeit. Auf dieser Basis werden ein erster Prototyp sowie eine passende Spielanleitung entwickelt. Abschließend wird die Präsentation für die Projektvernissage konzipiert und vorbereitet.

• 12.11.2025 09:44:00Braveman, P., & Gottlieb, L. (2014). The Social Determinants of Health: It’s Time to Consider the Causes of the Causes. Public Health Reports®, 129(1_suppl2), 19–31.
• Hage, R., Fourré, A., Ramonfosse, L., Leteneur, S., Jones, M., & Dierick, F. (2023). Description and rules of a new card game to learn clinical reasoning in musculoskeletal physiotherapy. Journal of Manual & Manipulative Therapy, 31(4), 287–296. 
• Mizdrak, A., Blakely, T., Cleghorn, C. L., & Cobiac, L. J. (2019). Potential of active transport to improve health, reduce healthcare costs, and reduce greenhouse gas emissions: A modelling study. PLOS ONE,14(7), e0219316.