Innovation in einem internationalen Umfeld erleben
Erfahrungsbericht von Larissa Kraus über ihre Teilnahme am I Living Lab
Im Rahmen des Window of Opportunity in meinem Masterstudium Digital Management & Sustainability hatte ich die Möglichkeit, am internationalen Programm I Living Lab teilzunehmen. In diesem Semester wurde das Programm von der JAMK University of Applied Sciences in Finnland organisiert. Dabei können Studierende zwischen zwei Varianten wählen: einer einwöchigen Präsenzphase in Finnland oder einer etwa zweimonatigen Online-Version.
Aus persönlichen Gründen habe ich mich für die Online-Variante entschieden – eine Entscheidung, die sich als äußerst bereichernd erwiesen hat. Wöchentlich fanden Online-Sessions statt, in denen wir uns mit unseren Coaches und Teammitgliedern austauschen konnten. Die restliche Zeit ließ sich flexibel gestalten, was mir ermöglichte, das Programm gut mit meinen anderen Verpflichtungen zu vereinbaren.
Praxisnahes Innovationsmanagement
Besonders überzeugt hat mich das Programm durch seinen starken Praxisbezug im Bereich Innovationsmanagement. Theorie und Anwendung gingen hier Hand in Hand: Jede Woche wurde zunächst ein theoretisches Modell oder eine Methode vorgestellt, die wir anschließend direkt in unserem Projekt umsetzten. Dabei wurden wir von zwei engagierten Coaches begleitet, die uns regelmäßig Feedback gaben und bei Fragen jederzeit ansprechbar waren.
Unser Projektthema lautete E-Health, und wir entwickelten die Idee einer Diary-App, die mithilfe von künstlicher Intelligenz personalisierte Gesundheitstipps gibt und individuelle Tagespläne erstellt. Dank eines Programmierers in unserem Team konnten wir sogar eine erste funktionierende Light-Version der App umsetzen – ein greifbares Ergebnis, das uns alle motivierte.
Interkulturelle Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor
Das I Living Lab lebt von seiner internationalen und interdisziplinären Ausrichtung. In meinem Team arbeiteten Studierende aus China, den Niederlanden, Deutschland, Pakistan und Finnland zusammen. Dieser kulturelle Mix hat das Projekt enorm bereichert, da jede*r von uns unterschiedliche Perspektiven, Studienhintergründe und Erfahrungen einbrachte. Genau diese Vielfalt machte die Zusammenarbeit so spannend und lehrreich.
Digitale Lernumgebung und Kommunikation
Ein weiterer Aspekt, der das Programm besonders angenehm machte, war die hervorragend strukturierte Lernplattform. Der Zugang zu Materialien, Terminen und Gruppenaufgaben war jederzeit einfach möglich und die Benutzeroberfläche bot einen klaren Überblick über den eigenen Fortschritt. Die Kommunikation lief reibungslos über verschiedene digitale Kanäle, wodurch man trotz der Online-Variante das Gefühl hatte, aktiv in die Gemeinschaft eingebunden zu sein. Diese gute Organisation und Transparenz haben wesentlich dazu beigetragen, dass das Programm effizient und motivierend ablief.
Persönliches Wachstum und Leadership-Erfahrung
Rückblickend war das Programm für mich nicht nur eine fachliche, sondern auch eine persönliche Weiterentwicklung. Ich konnte mein Wissen aus dem Studium praktisch anwenden, meine Kreativität entfalten und wertvolle interkulturelle Kompetenzen aufbauen.
Da sich die Koordination innerhalb eines internationalen Teams – bedingt durch verschiedene Zeitzonen und Zeitpläne – manchmal als herausfordernd erwies, übernahm ich schließlich die Leitung unseres Projekts. Ich strukturierte die Aufgaben, koordinierte die Meetings und sorgte dafür, dass alle Arbeitspakete rechtzeitig abgeschlossen wurden. Diese Rolle hat mir nicht nur viel über Teamführung und Kommunikation beigebracht, sondern mir auch gezeigt, wie wichtig Eigeninitiative in internationalen Projekten ist. Das positive Feedback meines Teams und unserer Coaches bestätigte mir, dass meine Unterstützung für den Projekterfolg entscheidend war.
Verbindung zum Studium und Empfehlung
Inhaltlich bot das Programm zahlreiche Schnittstellen zu meinem Studiengang Digital Management & Sustainability, insbesondere im Bereich Innovations- und Projektmanagement. Viele theoretische Konzepte, die wir bereits im ersten Semester behandelt hatten, konnte ich hier in einem realen Kontext anwenden. Gerade deshalb würde ich das I Living Lab auch Erstsemestrigen empfehlen – es ist eine hervorragende Gelegenheit, die gelernten Methoden praktisch zu erproben, internationale Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig an einer echten Innovationsidee zu arbeiten.
Fazit
Das I Living Lab war für mich eine inspirierende und praxisorientierte Erfahrung, die mir gezeigt hat, wie wertvoll internationale Zusammenarbeit für innovative Prozesse ist. Auch wenn ich rückblickend gerne die Präsenzvariante erlebt hätte, kann ich das Programm uneingeschränkt weiterempfehlen – insbesondere für alle, die ihre theoretischen Kenntnisse mit praktischer Erfahrung verbinden und sich gleichzeitig persönlich weiterentwickeln möchten.
Text von: Larissa Kraus