SDG 10 Ungleichheiten abbauen
Gemeinsam mit Erfahrungsexpert*innen neue Wege für mehr Gerechtigkeit gestalten.
Nachhaltige Entwicklung bedeutet für uns nicht nur, sozioökonomische Hürden zu überwinden, sondern Menschen mit Armutserfahrungen, Ausgrenzung oder strukturellen Benachteiligungen konsequent in Veränderungsprozesse einzubinden und ihr Wissen als Teil professioneller Expertise anzuerkennen – ganz im Sinne von SDG 10 Weniger Ungleichheiten. Ein zentraler Ansatz ist dabei die Partizipation von Nutzer*innen, insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Peers: Menschen, die spezifische Erfahrungen gemacht haben und dieses Wissen gezielt als wertvolle Ressource einbringen.
Teilhabe auf Augenhöhe
Michaela Moser beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Frage, wie soziale Organisationen Betroffene nicht nur beteiligen, sondern gemeinsam mit ihnen Formen echter Mitgestaltung entwickeln können. Ihr Schwerpunkt liegt auf Peer-Ansätzen – denn Erfahrungswissen ist unverzichtbar für die Weiterentwicklung sozialer Angebote und Strukturen.
In Forschung, Lehre und Praxis arbeitet sie daran, bestehende Machtverhältnisse sichtbar zu machen, Beteiligungsprozesse zu stärken und Räume zu schaffen, in denen Betroffene als Expert*innen in eigener Sache anerkannt und einbezogen werden.
SDG 10 durch partizipative Methoden verwirklichen
Nutzer*innen-Partizipation ist mehr als ein Beteiligungsprozess, sie bedeutet eine echte Umverteilung von Macht und damit einen zentralen Beitrag zu SDG 10. Durch die Einbindung von Erfahrungsexpert*innen entsteht Wissen, das bestehende Fachperspektiven erweitert, Entscheidungen verbessert und soziale Ungleichheiten nachhaltig reduziert.
Die Vielfalt dieser Arbeit zeigt sich in ausgewählten Projekten und Initiativen:
- SINN – Soziale Innovation für nachhaltige Nachbarschaften: Das Projekt unterstützt die Entwicklung inklusiver, sicherer, widerstandsfähiger und nachhaltiger Städte. Im Mittelpunkt steht die Förderung von Gesundheit, Zusammenhalt und Wohlbefinden der Bürger*innen.
- „Sichtbar Werden“ – Dialogforum mit Ämtern & Behörden: Diese Initiative bringt Menschen mit Armuts- und Ausgrenzungserfahrung in direkten Austausch mit Vertreter*innen von Behörden. Ziel ist es, Barrieren abzubauen, Schamgefühle bei Behördengängen zu reduzieren und die Perspektiven Betroffener langfristig in Entscheidungsprozesse einzubinden.
- Inklusion von Peers in der Wiener Wohnungslosenhilfe: Das Projekt untersucht, wie ehemalige Wohnungslose als Peers in die Strukturen der Wohnungslosenhilfe integriert werden – um ihr Erfahrungswissen systematisch zu nutzen und die Angebote wirkungsorientiert weiterzuentwickeln.
Gemeinsames Ziel: Räume für echte Transformation schaffen
All diese Projekte zeigen: Es geht nicht nur um wissenschaftliche Arbeit, sondern darum, Räume zu öffnen, in denen gesellschaftliche Transformation wirklich möglich wird – gemeinsam mit jenen, die am stärksten von Ungleichheiten betroffen sind.
Über die SDG-Themenserie
Im Rahmen unserer SDG-Themenserie widmen wir uns jede Woche einem der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Die ausgewählten Beiträge zeigen dabei exemplarisch, wie die USTP zu einer nachhaltigen Zukunft beiträgt. Dabei beleuchten wir vielfältige Themen – von Altersarmut über AI for Green bis hin zu strategischen Partnerschaften und Netzwerken.
Mehr zum Thema Nachhaltigkeit an der USTP.